Der 10. Juli 1974 war ein denkwürdiger Tag. Nach zähem Ringen um eine ORF-Reform beschloss die SPÖ mit absoluter Mehrheit ein neues Bundesverfassungsgesetz, das dem Rundfunk als nunmehr öffentliche Aufgabe die Unabhängigkeit sichern sollte. Angesichts der rechtspopulistischen Bedrohungen muss die Unabhängigkeit 50 Jahre später deutlich mehr als zuvor entlang der Notwendigkeiten von kultureller Vielfalt, breiten Informationsangeboten und medialer Teilhabe neue Wertschätzung erfahren. Dafür braucht es Allianzen, die für mehr kritischen Journalismus eintreten, sich den Begehrlichkeiten der Parteien verweigern und mit einer Stimme für die Unabhängigkeit und dauerhafte Absicherung eines pluralen Rundfunksystems zu streiten bereit sind.
Dazu habe ich für die Tageszeitung Die Presse einen Gastkommentar verfasst.
Unabhängigkeit des Rundfunks – ist nach 50 Jahren Schluss damit?