Die stete Ausweitung der Law-and-Order-Politik beschreibt nicht nur das geistig-kulturelle Klima Österreichs, sondern macht auch deutlich, dass es in Kunst, Kultur und Medien zu tief greifenden Verschiebungen gekommen ist. Der künstlerische Widerstand, der in den Jahren der ultrarechten Herrschaft (2000-2006) mit seiner vielfältigen Auflehnung gegen Privatisierung und Demokratieabbau an die neuen sozialen Bewegungen punktuell Anschluss gefunden hatte, war jedenfalls nicht von langer Dauer. Globale Trends haben mittlerweile auch in der Alpenrepublik die politischen Rahmenbedingungen der Kunstproduktion nachhaltig geprägt – und das vor allem zu ihrem Nachteil.
Die internationale Kunstzeitschrift Umelec widmete Österreich im Juni 2009 einen eigenen Schwerpunkt, zu dem auch ich einen Artikel über das Verschwinden der künstlerischen Dissidenz beigetragen habe.