Sendetermin:
Dienstag, 10. Dezember 2019, 15.00 – 15.50 Uhr – Gast: Hito Steyerl
In der achtundzwanzigsten Ausgabe der Sendereihe auf dorf TV war Hito Steyerl zu Gast. Die Filmemacherin und Autorin stemmt sich gegen das Wegschauen des Kunstbetriebs und setzt in ihrem künstlerischen und theoretischen Schaffen auf die Bündelung von physischen, visuellen und intellektuellen Informationen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, wie sich Waffenhandel, Krieg und Kunst zueinander verhalten, was es mit der Unsichtbarkeit des Bildes in neoliberalen Zeiten auf sich hat und wie Institutionen mit ihrem Know-how und den Ressourcen zu einer nachhaltigen Kunstwelt beitragen sollten.
Hito Steyerl ist Professorin für Experimentalfilm und Video sowie Mitbegründerin des Research Centers for Proxy Politics an der Universität der Künste Berlin. Sie studierte in Tokyo und München Kinematographie und Dokumentarfilmregie und promovierte mit einer philosophischen Arbeit an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt den Medien, der Technologie und der Verbreitung von Bildern. In ihren Texten, Performances und essayistischen Dokumentarfilmen setzt sich Hito Steyerl zudem mit postkolonialer Kritik und feministischer Repräsentationslogik auseinander. Dabei arbeitet sie stets an der Schnittstelle von bildender Kunst und Film sowie von Theorie und Praxis. Ihre zahlreichen Werke wurden unter anderem auf der Biennale in Venedig, im Museum of Contemporary Art, Los Angeles und im Museum of Modern Art, New York, ausgestellt. Neben Ihrer Tätigkeit als Künstlerin war sie am Center for Cultural Studies des Goldsmiths College in London und als Gastprofessorin an der Royal Academy of Copenhagen und der Academy of Fine Arts, Helsinki tätig. Das Kunstmagazin “ArtReview” listete Steyerl im Jahr 2017 auf der jährlichen “Power100”-Liste als einflussreichste Akteurin des internationalen Kunstbetriebs.