Aufgrund der aktuellen Corona-Krisensituation war Michael Wimmer (Kultur- und Bildungswissenschafter) per Videoschaltung bei dorf TV zu Gast.
Sendetermin: Montag, 30. März 2020, 17.00 – 17.50 Uhr
Die Ankündigung von Bundeskanzler Sebastian Kurz vom 11. März 2020, dass ab der darauffolgenden Woche für unbestimmte Zeit in den Schulen kein Unterricht stattfinden werde, ist in der österreichischen Nachkriegsgeschichte bislang einzigartig. Seither befinden sich 1,2 Millionen Schülerinnen und Schüler zu Hause – und mit ihnen rund 120.000 Lehrkräfte. Damit geht auch von einem Tag auf den anderen ein fundamentaler Wandel der Funktion von Schule in der Gesellschaft einher. Denn trägt Staat eine umfassende Bildungsverantwortung, übergibt diese aber in der aktuellen Coronavirus-Krise vor allem an die Eltern schulpflichtiger Kinder, die eine derartige Herausforderung am ehesten noch unter privilegierten Umständen zu meistern in der Lage sind.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, inwieweit in der gegenwärtigen Ausnahmesituation allfällige Versäumnisse in der Bildungspolitik der vergangenen Jahre zutage treten, wie sich die gesellschaftlichen Folgen der weitreichenden Einstellung des Schulbetriebs zu erkennen geben und welche Lehren für die Zukunft daraus zu ziehen sind.