Der Stachel im Fleisch LXXIV
Public Value – wie steht es um die öffentliche Anerkennung des nichtkommerziellen Rundfunks?
Sendetermin auf dorf TV:
Dienstag, 15. September 2020, 17.30 – 18.30 Uhr
Mit der späten Liberalisierung des Medienmarktes ging Ende der 1990er Jahre auch in Österreich die Etablierung eines nichtkommerziellen Rundfunks einher. Mittlerweile existieren hierzulande 14 Freie Radios sowie drei Community-Fernsehstationen. Sie alle sind aus der medialen Kartographie nicht mehr wegzudenken und haben gerade auch im urbanen und ländlichen Raum eine wichtige kulturelle, soziale und integrative Stellung eingenommen. Und dennoch führt dieser Sektor noch immer ein Schattendasein, muss gegen öffentliche Geringschätzung antreten und kämpft von Beginn an gegen eine existenzbedrohliche Unterfinanzierung. Mitte des Jahres 2020 hat eine von der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) in Auftrag gegebene Public Value-Studie die Bedeutung des nichtkommerziellen Rundfunks noch einmal deutlich hervorgehoben, wobei der Beitrag zur Informations- und Meinungsvielfalt, offen zugängliche Beteiligungsmöglichkeiten und eine breite Vermittlung von Medienkompetenz besonderes Augenmerk gefunden haben.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, wie sich die nichtkommerziellen Rundfunkangebote bisher in die österreichische Medienlandschaft eingeschrieben haben, warum die kritische Aneignung von medialer Kompetenz immer wieder auf politischen Argwohn stößt und was fortan für eine strukturelle Stabilisierung des Sektors getan werden muss.
Mit Helga Schwarzwald (Geschäftsführerin VFRÖ – Verband Freier Rundfunk Österreich) und Josef Seethaler (Institut für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung, ÖAW).