Der Stachel im Fleisch LXXXII
Leistungsdruck und Autonomiebeschränkung – was bedeutet die Novelle zum Universitätsgesetz?
Sendetermin auf DORFTV:
Dienstag, 19. Jänner 2021, 17.30 – 18.30 Uhr
Mit Plänen zu einer Reform des Universitätsgesetzes 2002 (UG) wollte die Bundesregierung aus ÖVP und Grünen zu Jahresbeginn 2021 das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Universitäten und Studierenden auf neue Grundlagen stellen. Doch kaum wurden erste Details zu dieser umfassenden Novellierung bekannt, regte sich massiver Widerstand. Zahlreiche Proteste in Wien und den Landeshauptstädten machen lautstark darauf aufmerksam, dass Studentinnen und Studenten künftig in den ersten beiden Studienjahren eine Mindestleistung nachweisen müssen, dass die Senate an Einfluss verlieren und gleichzeitig die Rektorate ein Mitspracherecht bei den Studienplänen bekommen sollen. Die Universitätenkonferenz (uniko) und weite Teile aus Wirtschaft und Industrie begrüßten hingegen die ins Auge gefassten Veränderungen, was wiederum eine konfliktreiche Fortsetzung der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um Zweck und strukturelle Voraussetzungen von Wissenschaft und Bildung im 21. Jahrhundert erwarten lässt.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, wie sich die Realitäten an den österreichischen Universitäten und Hochschulen aktuell darstellen, welche Erfordernisse für die politische Neuordnung des Studiums abseits der neoliberalen Verwertungslogik daraus abzuleiten sind und womit die kritische Allianz von Studierenden und Lehrenden einer deutlichen Verschlechterung der Situation auf längere Perspektive entgegenwirken kann.
Mit Brigitte Vasicek (Professorin Kunstuniversität Linz) und Philip Kaloumenos (Architekturstudent, Aktivist „Uns reicht’s“).