Der Stachel im Fleisch XCV
Auflehnung oder Angepasstheit – was erwarten Studierende von der ÖH-Wahl 2021?
Sendetermin auf DORFTV:
Mittwoch, 5. Mai 2021, 17.00 – 18.00 Uhr
Von 18. bis 20. Mai 2021 sind Studierende an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Privatunis dazu aufgerufen, die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) zu bestimmen. 2019 lag die Beteiligung bei der Wahl zur ÖH-Bundesvertetung bei 25,8%, an der Linzer Johannes Kepler Universität bei knapp 22%. Obwohl das Bildungsministerium bereits Mitte des Monats ein große Nachfrage nach Wahlkarten bekanntgeben konnte, wird vor allem aufgrund der Corona-Pandemie und deren schwerwiegenden Folgen für den akademischen Betrieb ein weiterer Rückgang befürchtet. Tatsächlich aber befindet sich die studentische Interessenvertretung schon seit Jahren in einer schwierigen Situation. Der Bologna-Prozess und ein stetig wachsender Leistungsdruck haben zu einer breiten Angepasstheit geführt, mit der auch der oftmals widerständige Charakter der ÖH gegenüber Regierung und gesellschaftlichen Missständen an Bedeutung verloren hat. Zugleich aber bringt die aktuelle Reform des Universitätsgesetzes (UG) gerade auch für Studierende Verschlechterungen, die durchaus mehr Auflehnung nach sich ziehen könnten. Vor diesem Hintergrund verdient die ÖH-Wahl 2021 allemal breite öffentliche Beachtung, denn mit ihr entscheiden sich auch die Voraussetzungen für die politische Aushandlung der weiteren studentischen Zukunft.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, wie sich die Ansprüche an die ÖH als Vertretung der Studierenden im Laufe der Zeit verändert hat, auf welchem politischen Weg sie Relevanz und Durchsetzungsvermögen erreichen kann und was die Wahl 2021 zur Verbesserung der Studiensituation beitragen soll.
Mit Mario Hofer (ÖH-Vorsitzender JKU Linz, Aktionsgemeinschaft) und Dora Jandl (ehem. stellvertretende Vorsitzende Bundes-ÖH, VSStÖ).