Der Stachel im Fleisch XCVII
Femizide und Verharmlosung – wie setzen Politik und Gesellschaft dem Töten von Frauen ein Ende?
Sendetermin auf DORFTV:
Mittwoch, 12. Mai 2021, 18.30 – 19.30 Uhr
In keinem Land der Europäischen Union fallen Frauen im Vergleich zu Männern öfter tödlichen Gewaltakten zum Opfer als in Österreich. 2021 sind alleine im ersten Jahresdrittel elf Tote zu beklagen. Die vielen Femizide rufen mittlerweile immer mehr Wut und Verzweiflung hervor, womit auch die Forderung nach mehr Bewusstsein für die dramatische Situation endlich eine größere Aufmerksamkeit findet. Bei fast allen Morden sind die Täter nicht unbekannt, sondern stammen zum Teil aus dem Kreise der Familie. Oftmals handelt es sich um Ex-Partner, deren Gewaltabsichten mitunter sogar schon längere Zeit aktenkundig waren. In jedem vierten Fall setzen Schusswaffen dem Leben ein brutales Ende. Politik und Gesellschaft können jedenfalls nicht mehr länger tatenlos zusehen. Und auch Medien müssen sich der viel zu lange anhaltenden Verharmlosung und Teilnahmslosigkeit widersetzen, vor allem in der öffentlichen Darstellung der Zusammenhänge – und welches Framing dabei zur Anwendung kommt.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, warum Frauen in Österreich vor tödlicher Gewalt nicht sicher sind, welche Verantwortung Politik und Gesellschaft dafür tragen und wo bei Prävention und öffentlichen Gewährleistung der persönlichen Unversehrtheit die Hebel anzusetzen sind.
Mit Eva Schuh (Leiterin Gewaltschutzzentrum OÖ) und Erwin Fuchs (stellvertretender Landespolizeidirektor OÖ).