Diskussion: Die verkörperte Identität

Kunst und Codes in den Konfliktzonen von Migration, Grenzen und postkolonialen Strategien

Gespräch mit der Berliner Kulturwissenschafterin Brigitta Kuster über Kunst und Codes in den Konfliktzonen von Migration, Grenzen und postkolonialen Strategien.

Donnerstag, 28. April 2022, 18.00 Uhr

Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, Hörsaal C, 5. OG

Im Zuge von Digitalisierung, Datenerfassung und Überwachungskapitalismus sind auch Identität und Körper zunehmend einem kontrollpolitischen Zugriff ausgesetzt. Diese Entwicklung tritt im Kontext von Migration und gegenwärtigen Grenzregimen besonders deutlich in Erscheinung.

Die Fluchtbewegung des Jahres 2015 hat jedenfalls veranschaulicht, wie sich biometrische Identifikation mit der Datafizierung von Mobilität verschränkt. Neueste Technologien interessieren sich nicht für Biographien von Menschen, genauso wenig für deren Erzählungen, warum sie große Gefahren auf sich nehmen und andernorts auf eine bessere Zukunft hoffen.

Stattdessen dient der Körper als Informationsträger, dessen Codierung der persönlichen Identität schließlich in globale Kontroll- und Sicherheitssysteme eingeschrieben wird.

Eine Diskussionsveranstaltung im Rahmen des Projektes SHOW ME THREE, GIVE ME FIVE – ein Austauschprojekt zwischen Teheran und Linz: Drei Bildende Künstler*innen aus Teheran arbeiten einen Monat mit Linzer Künstler*innen zusammen.

Brigitta Kuster ist Kulturwissenschafterin; sie studierte an der Hochschule für Gestaltung in Luzern (Schweiz) und an der Akademie der Künste Wien, wo sie 2016 auf der Grundlage der Dissertation “Engfügungen. Grenze. Film. Überquerung” promoviert wurde; zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören (post-)koloniale Kinematographien (Drittes Kino, “Afrikanisches Kino”, cinéma militant), Border, Migration & Visual Studies, biometrische Grenz- und Identifikationstechnologien.

Die Aufzeichnung steht auf DORFTV zur Verfügung.