Zersiedelung und Flächenfraß – was erfordert Bodenschutz im ländlichen Raum?

Der Stachel im Fleisch - Politikgespräche mit Vorwärtsdrang

Der Stachel im Fleisch CXXIII

Zersiedelung und Flächenfraß – was erfordert Bodenschutz im ländlichen Raum?

Sendetermin auf DORFTV:

Mittwoch, 1. Juni 2022, 17.30 – 18.30 Uhr

Im Zusammenhang mit der sich abzeichnenden Klimakrise ist auch der übermäßige Verbrauch an Boden in der öffentlichen Auseinandersetzung angekommen. Im Bodenreport 2021 warnt etwa der WWF, dass in Österreich pro Minute 100 Quadratmeter Boden verbaut werden, das umfasst mittlerweile ein Fünftel der bewohnbaren und landwirtschaftlich geeigneten Fläche des Landes. Auch das Umweltbundesamt warnt davor, dass 40 Prozent der neu in Anspruch genommenen Flächen versiegelt werden, also betoniert, asphaltiert oder gepflastert. Es ist also höchste Zeit, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Dabei kommt dem ländlichen Raum eine wichtige Bedeutung zu. Der Gemeindebund hat dazu 2021 eine Erklärung verabschiedet, mit der sich die Vertretung der Kommunen zwar für den Erhalt der Biodiversität und für Maßnahmen gegen Hitzeeffekte und erhöhtes Hochwasserrisiko ausspricht, aber dabei keine Entscheidungskompetenzen abgeben will. Für weitere Konflikte ist also gesorgt.

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, warum der Flächenfraß in Österreich überhaupt so weit fortgeschritten ist, inwieweit der ländliche Raum durch Verbauung und Zersiedelung bereits Schaden genommen hat und welcher Zukunft der Bodenschutz angesichts einer Politik der vielen divergierenden Interessen und Kompromisse tatsächlich entgegensehen kann.

Mit Christian Mader (designierter Präsident OÖ. Gemeindebund) und Isabel Stumfol (Center Ländlicher Raum, TU Wien).

In Kooperation mit afo – architekturforum oö.

Die Übertragung steht im Online-Archiv von DORFTV zur Verfügung.