Der Stachel im Fleisch CXLII
Zerreißprobe für die EU – welche Narrative geben der Gemeinschaft neue Hoffnung?
Sendetermin auf DORFTV:
Mittwoch, 10. Mai 2023, 17.30 – 18.30 Uhr
Mit der Gründung der Europäischen Union verknüpfte sich die Hoffnung auf eine starke und stabile Gemeinschaft, auf stetig steigenden Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten, wirtschaftliches Wachstum, Frieden und Sicherheit. Das ist lange einigermaßen gut gegangen, bis eine mittlerweile multiple Krisenentwicklung seit den 2000er-Jahren auch den EU-Integrationsprozess ins Stocken brachte. Finanzmarkt-Crash, Griechenland-Rettung, Migration und Flucht haben das Vertrauen vieler Menschen ebenso erschüttert wie das ungebrochene Erstarken nationalkonservativer Kräfte, der Brexit sowie aktuell auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Zeitalter der Globalisierung und angesichts einer Vielzahl internationaler Konflikte ringt die viel beschworene Demokratie- und Werteunion um Glaubwürdigkeit und gemeinsame Identität. Zugleich beklagen immer mehr Bürgerinnen und Bürger, von Kommission und Institutionen in ihren Ängsten und Sorgen nicht wahrgenommen zu werden. Vor diesem Hintergrund finden europafeindliche Parteien immer mehr Zulauf, eine gefährliche Dynamik, der im weiteren Einigungsprozess vor allem durch neue Visionen und Erzählformen zu begegnen ist.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, welchen Stellenwert die EU aus Perspektive ihrer Bürgerinnen und Bürger aktuell einnimmt, wie auch im Krisenmodus neues Vertrauen zu gewinnen ist und weshalb auch die europäische Zivilgesellschaft stärker in die gemeinsame Aushandlung integrativer Narrative eingebunden werden muss.
Mit Margaretha Kopeinig (Journalistin, Autorin) und Paul Schmidt (Generalsekretär Österreichische Gesellschaft für Europapolitik).
Die Übertragung steht im Online-Archiv von DORFTV zur Verfügung.