Im Kampf für die Pressefreiheit

Portrait als Oberösterreicher des Tages

Am 1. Jänner  2025 habe ich meine Tätigkeit als Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich angetreten. Am 23. Jänner 2025 brachten die OÖ Nachrichten ein politisches Portrait über mich – als ‚Oberösterreicher des Tages“.

 

Im Kampf für die Pressefreiheit
Martin Wassermair ist neuer Generalsekretär von „Reporter ohne Grenzen“

Von Philipp Fellinger

Der Kniefall von US-Technik-Milliardären vor Präsident Donald Trump, Journalisten, die eingeschüchtert oder bedroht werden, bis hin zum Umbau ganzer staatlicher Systeme, um Information und Kontrolle zu beschränken: Weltweit gerät die Pressefreiheit unter Beschuss – „und damit auch einer der wichtigsten Beiträge zu einer funktionierenden Demokratie“, sagt Martin Wassermair. Seit Anfang des Jahres ist der Linzer Generalsekretär von „Reporter ohne Grenzen“ in Österreich.

Gegründet wurde die Organisation, die heuer ihr 40-jähriges Bestehen feiert, im französischen Montpellier. Das Selbstverständnis ist seit jeher klar definiert: „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, für Pressefreiheit und Meinungsvielfalt und gegen die steigende Desinformation zu kämpfen“, sagt der 53-Jährige. Dabei nehme man auch die Position des „Watchdogs“, also des Wachhunds, ein, um Missstände zu beobachten und zu benennen.

Mit Sorge blickt Wassermair auch auf die laufenden Regierungsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP: „Bedenklich sind vor allem die unzähligen Versuche von freiheitlicher Seite, Journalisten zu diskreditieren oder öffentlich an den Pranger zu stellen.“ Erst vorgestern habe etwa der EU-Abgeordnete Harald Vilimsky Name und Telefonnummer einer kritischen Journalistin in sozialen Medien veröffentlicht. Eine der größten Gefahren sei, dass Redakteure aufgrund von Vorfällen wie diesem zur Selbstzensur neigen würden.

Seit 2016 ist Wassermair, der in Grieskirchen aufgewachsen ist, Leiter der Politikredaktion beim
Linzer Sender DorfTV.

Ebenfalls publizistisch tätig ist er für das Fußball-Magazin „Ballesterer“ – vor allem mit Berichten
und Reportagen aus dem zentralafrikanischen Kamerun, wo Wassermair jahrelang lebte, schlug er dort auf. Die Gedanken waren dabei aber stets in Wien-Hütteldorf: Seit Kindheitstagen ist er leidenschaftlicher Anhänger von Rapid Wien – und sogar Vereinsmitglied.