Der Stachel im Fleisch CLII
Das jüdische Linz – wie verhindert die Stadt das Vergessen?
Sendetermin auf DORFTV:
Montag, 13. November 2023, 17.30 – 18.30 Uhr
Angesichts zunehmender antisemitischer Übergriffe ist es notwendig, auch in Linz die vielfältige Geschichte der Israelitischen Kultusgemeinde aktiv in Erinnerung zu halten und deren Bedeutung für das urbane Zusammenleben der Gegenwart aufzuzeigen. Mit dem mahnenden Gedenken an die jüdischen Opfer der NS-Verfolgung ist dazu im öffentlichen Raum ein wichtiger Schritt erfolgt, mit dem auch eine vollständige Erfassung der Vertriebenen und Ermordeten einhergeht. Mittlerweile wurden zahlreiche Biographien erstellt, die auf wissenschaftlichen Forschungen und Publikationen zu zahlreichen jüdischen Familien und Einzelpersonen in Linz beruhen und online frei zugänglich zur Verfügung stehen. Dessen ungeachtet muss auch Linz den demografischen Entwicklungen Rechnung tragen und weiterführende Konzepte entwickeln, wie in Anbetracht von Migration und vielen anderen gesellschaftlichen Herausforderungen die Erinnerung an das jüdische Leben in der Stadt auch in Zukunft ausreichend Beachtung findet.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, welche Überlegungen seitens der Stadt dem Erinnern an das jüdische Linz zugrunde liegen, wie das Gedenken in der städtischen Öffentlichkeit aufgenommen wird und warum Geschichtsvermittlung auch weiterhin bei der Bekämpfung von Hass und Antisemitismus von großer Bedeutung ist.
Mit Julius Stieber (Kulturdirektor der Stadt Linz) und Verena Wagner (Evangelische Theologin, Historikerin).
Die Übertragung steht im Online-Archiv von DORFTV zur Verfügung.