Der Stachel im Fleisch CLXXVIII
Die Niedertracht des Krieges – wie ist Frieden und Völkerrecht zum Durchbruch zu verhelfen?
Sendetermin auf DORFTV:
Montag, 23. Juni 2025, 11.00 – 12.00 Uhr
Kriege, Klimakrise, Katastrophen – die internationale Friedensbewegung sieht sich mit schwierigen Zeiten konfrontiert. Den aktuellen Ergebnissen des Osloer Friedensforschungsinstituts zufolge gab es 2024 mit 61 Kriegen in 31 Ländern die meisten militärischen Konflikte seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Anwachsen der kriegerischen Auseinandersetzungen spiegelt sich nicht zuletzt in den weltweiten Rüstungsausgaben wider, die im Vorjahr mit 2,4 Billionen Euro zu beziffern sind. Der zunehmende Rückzug der USA von der Weltbühne, das geopolitische Erstarken Russlands und Chinas sowie die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit der Europäischen Union sind Ausdruck einer Erosion der internationalen Ordnung, die große Besorgnis und Verunsicherung hervorruft. Armut, Ausbeutung und die dramatischen Folgen der sich abzeichnenden Klimakatastrophe befeuern zugleich das Entstehen von Konflikten. Die Verbindlichkeit der Menschenrechte wird mittlerweile sogar in wohlhabenden Staaten Europas in Zweifel gezogen. Hinzu kommt noch, dass die Vereinten Nationen sowie auch der Internationale Gerichtshof immer weniger Wertschätzung erfahren, was sich wiederum negativ auf die Prävention und nachhaltige Lösung von Konflikten auswirkt.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, warum die Friedensbewegung weltweit in die Defensive geraten ist, wie Umweltkatastrophen, globale Ungerechtigkeiten und die militärische Austragung von Konflikten zusammenwirken und womit Frieden und Völkerrecht wieder mehr Geltung verschafft werden kann.
Mit Hannes Swoboda (Präsident International Institute for Peace) und Sophia Stanger (Österreichisches Friedenszentrum ACP).
Die Übertragung steht im Online-Archiv von DORFTV zur Verfügung.