In der einhundertdreiundachtzigsten Ausgabe der TV-Gesprächsreihe „Der Stachel im Fleisch“ sind Marty Huber (Queer Base) und Isolde Vogel (Antisemitismusexpertin, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands) bei mir im Studio zu Gast.
Sendetermin: Montag, 17. November 2025, 17.30 – 18.30 Uhr
Im Protest gegen das Vorgehen Israels in Gaza bilden sich bislang kaum denkbare Allianzen. Auf den Demonstrationen in Berlin und Wien etwa tummeln sich nationalistische Gruppen mit palästinensischem oder türkischem Hintergrund gemeinsam mit Menschenrechtsorganisationen, linken Splittergruppen und auch Aktivistinnen und Aktivisten mit Regenbogenfahnen in der Hand. Das Aggressionspotential bekommen neben Sicherheitskräften und Medienschaffenden vor allem auch Juden und Jüdinnen zu spüren, die in vielen Einrichtungen des öffentlichen Lebens immer öfter als unerwünscht gelten. Judith Butler, eine namhafte Begründerin der Queer-Studies, sieht Hamas und Hisbollah nicht nur als progressiven Teil der globalen Linken an. Sie dient vor allem auch der LGBTQ+-Bewegung als Heldin im Kampf gegen die Heteronormativität, der schon seit geraumer Zeit stark antizionistische Züge in sich trägt. Wer somit dem Antisemitismus, der in Politik, Gesellschaft und Medien bislang nicht überwunden wurde, konsequent entgegentreten will, muss das Augenmerk auf die Vielzahl der Ausdrucksformen richten, die gemeinhin zunächst nur schwer verständlich erscheinen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen daher u.a. Fragen, warum Antisemitismus und Israelhass auch in Österreich wieder stärker um sich greifen, wie sich die Queer-Communities dazu verhalten und mit welchen Folgewirkungen der emanzipatorische Kampf gegen Diskriminierung, Marginalisierung und Kolonialsierung zu rechnen hat.
Die Sendung ist auch per Livestream auf DORFTV zu sehen.