Kulturpolitik bringt seit geraumer Zeit auf ähnlich phantastische Weise wie das literarische Wunderland vor allem die Unzuverlässigkeit von politischer Gestaltung und Kommunikation zum Vorschein. Hinzu kommt, dass der rechtskonservative Kampfbegriff der Leitkultur dem ehemals emanzipatorischen Verständnis von Kultur das Substrat von Vielfalt, Experiment und Kontroverse rücksichtslos entzogen hat. Jetzt gedeihen auf diesem Boden Ausgrenzung, Segregation und ein rassistischer Vernichtungswille.
Kunst- und Kulturschaffende sind schon jetzt mehr als zuvor gefordert, den Anspruch auf Veränderung ganz eng mit den unumstößlichen Grundsätzen von Menschenrechten, Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit zu verknüpfen.
In der aktuellen Ausgabe der periodischen Streitschrift der IG Kultur Österreich haben ich meine kulturpolitischen Gedanken zu dem Thema in einem Artikel auf den Punkt gebracht.