Aufgrund der aktuellen Corona-Krisensituation war Judith Kohlenberger (Migrationsforscherin, Inst. für Sozialpolitik WU Wien) per Videoschaltung bei dorf TV zu Gast.
Sendetermin: Donnerstag, 26. März 2020, 17.00 – 17.50 Uhr
Fast könnte man in den Tagen des Ausnahmezustands die Auffassung vertreten, vor dem Coronavirus seien alle Menschen gleich. Das trifft bis zu einem gewissen Grad auch tatsächlich zu. Mit den Ausgangsbeschränkungen bleiben Kinos, Theater, Restaurants und Bars für alle vorerst auf unbestimmte Zeit geschlossen. Während das Homeoffice in der Krisenkommunikation als vielversprechende Lösung für das Aufrechterhalten der Betriebsamkeit bei Entgeltfortzahlung hochgehalten wird, können jedoch viele davon nur träumen. Denn Pflegekräfte etwa aus der Slowakei können ihre Tätigkeit nicht zu Hause ausüben. Und auch die Kassiererin im Supermarkt muss arbeiten – und ist einem viel höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt als alle anderen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen daher u.a. Fragen, wo sich in der aktuellen Coronavirus-Krisensituation die soziale Schieflage abbildet, welche gesellschaftspolitischen Schlüsse daraus zu ziehen sind und wie sich vor diesem Hintergrund ganz allgemein mehr solidarisches Verhalten entwickeln lässt.