Fidelio: Inszenierungen einer wandlungsvollen Leidensgeschichte

Beethovens Oper als Indikator der politischen Kultur in Österreich

Der "Fidelio", Beethovens Drama der Treue und Liebe, die Musik gewordene Versinnbildlichung des Widerspruches von Tyrannei und Hoffnung, traf in Österreich augenfällig oft auf Beliebigkeiten zur Legitimation der Politik.

Aufführungen des "Fidelio" fanden nicht nur an so zentralen Bezugspunkten der österreichischen Selbstfindung wie in den Jahren 1955 und 1945 statt. Über Beethoven verband sich die sozialdemokratische Arbeiterbewegung mit der bürgerlichen Nation. Und auch das NS-Regime nahm die Freiheitsidee der Oper als Festmotiv in Anspruch – wie auch schon zuvor die austrofaschistische Diktatur.

Vor genau 15 Jahren war die Auseinandersetzung mit den zeitgeschichtlichen Inszenierungen des "Fidelio" das Thema meiner wissenschaftlichen Abschlussarbeit. Nun ist sie auch im Optimus Verlag als Buch erschienen. Damit ist jedenfalls der Nachweis erbracht, dass Grabungen zu Österreichs politischer Kultur zeitlose Erkenntnisse zu Tage fördern.

Erste Einblicke bietet das Vorwort, das Buch selbst ist u.a. erhältlich bei Amazon.