Nach dem millionenfachen Morden zweier Weltkriege, nach Vernichtung und Vertreibung, ist Europa weit davon entfernt, das Versprechen einer solidarischen und ökonomisch gerechten Neuordnung einzulösen. Wenn weltweit Menschen zur Flucht gezwungen werden, verkriecht sich die vermeintlich geläuterte Gemeinschaft hinter ihren Barrikaden.
Die Flucht, eines der grundlegendsten Rechte, zu deren Wahrung sich die europäische Gemeinschaft eigentlich verpflichtet, wird zum Dämon stilisiert, dem mit Mobilmachung zu begegnen ist – in militärischer, geistiger und auch kultureller Hinsicht.
Gemeinsam mit Konrad Becker habe ich mit Nach dem Ende der Politik im Jahr 2011 den dritten Band der Reihe "Texte zur Zukunft der Kulturpolitik" herausgegeben. Von mir stammt der Beitrag Die Rückkehr der Flucht, der nunmehr im Rahmen des eipcp auch in einer englischen Version erschienen ist.